Regenbogenflaggen erstmalig am Rathaus und in der Innenstadt

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Aus Anlass des diesjährigen IDAHOBIT wurde vor dem Essener Rathaus am 17.Mai 2023 von Oberbürgermeister Thomas Kufen und Mario Thiessen, Leiter des TransMann e.V. Essen, die Regenbogenfahne erstmalig gehiss. „Der 17. Mai 1990 markiert einen wichtigen Schritt hin zu mehr Akzeptanz und Toleranz – denn seitdem wird Homosexualität von der WHO nicht mehr als Krankheit beziehungsweise Störung gesehen”, so Oberbürgermeister Thomas Kufen. Neben dem Hissen der Regenbogenfahne am Essener Rathaus wird im Juni ein weiteres sichtbares und dauerhaftes Zeichen für eine bunte und tolerante Stadtgesellschaft gesetzt.

Der Rat der Stadt Essen hatte in seiner März-Sitzung entschieden, dass in der Innenstadt Regenbogenflaggen aufgebracht werden sollen. Vorgesehen ist dies auf der Kettwiger Straße in Höhe der Kreuzung mit der Straße I. Dellbrügge sowie im Bereich der Kreuzung der Limbecker Straße und am Kornmarkt mit der Straße Schwarze Horn.

Stellungnahme zur Ablehnung einer Segnung homosexueller Paare durch Papst Franziskus

In der Glaubenskongregation des Papstes, veröffentlicht am Montag, 15.03.21 wird vom Vatikan festgeschrieben, dass homosexuelle Paare keine Segnung und damit keine Gleichberechtigung in der katholischen Kirche erfahren können. Das widerspricht der Wertschätzung gegenüber jedem Menschen laut Grundgesetz sowie auch dem Recht auf Gleichbehandlung und Teilhabe in der kirchlichen Gemeinschaft.

In Essen blicken wir auf eine über 10jährige Tradition des intensiven und fruchtbaren Gesprächs zwischen FELS und dem Bistum Essen zurück. Das päpstliche "Nein" zu einer Segensfeier für homosexuelle Menschen ist für uns alle eine herbe Enttäuschung. Im Rahmen des Synodalen Weges wurden die Fragen nach sexuellen Identitäten, Sexualmoral und auch Segensfeiern für homosexuelle Paare diskutiert und in konkrete Handlungsempfehlungen verfasst. Dieser Austausch hatte eine beachtliche Breitenwirkung im Bistum Essen. So ist es verständlich, dass auch Bischof Overbeck und Generalvikar Pfeffer erschüttert auf die Glaubenskongregation reagierten. In der Presse distanzierten sie sich von der päpstlichen Synode unter Verweis darauf, dass eine gleichberechtigte Sexualität auf diese Weise von der Kirche nicht angenommen werden kann. Über diese Haltung des Ruhrbistums sind wir sehr froh und wünschen uns als FELS, dass die offenen Gespräche über die Vielfalt partnerschaftlicher Liebe in der katholischen Kirche durch die päpstliche Entscheidung noch intensiviert werden. Das erscheint uns dringend geboten.

Um es noch einmal deutlich zu sagen: Wir fordern die Gleichstellung homosexueller Partnerschaften und der gelebten Sexualität in der katholischen Kirche, die sich in der Segensfeier äußert.

Handlungskonzept in Zusammenarbeit mit Stadt Essen

Des weiteren wird an der kontinuierlichen Kooperation und Koordination mit der Stadt zur erneuten Überarbeitung des Handlungsprogramms gearbeitet.In diesem Zusammenhang hatte die Stadt Essen die Einrichtung einer Koordinierungsstelle ins Leben gerufen, um die kontinuierliche Umsetzung und Fortschreibung des bereits 1999 vom Rat beschlossenen „Handlungskonzeptes Gleichgeschlechtliche Lebensweisen“, dass mittlerweile in der letzten Auflage von 2024 "Handlungskonzept geschlechtliche und sexuelle Vielfalt" heißt, sicherzustellen und die Zusammenarbeit von Stadt Essen und FELS noch intensiver zu gestalten.

Protest nach negativen Äußerungen durch Ruhrbischof Overbeck

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Nachdem der neue Ruhrbischof Overbeck 2010 in der Anne-Will-Sendung umstrittene Äußerungen tätigte, reagierte FELS prompt mit Protesten. Doch anstatt sich auf Konfrontation zu beschränken, strebte die Organisation einen konstruktiven Dialog mit dem Bistum an. Infolgedessen wurden bedeutende Fortschritte in Bezug auf Akzeptanz und Toleranz erzielt. Durch engagierte Gespräche und den Austausch von Perspektiven gelang es, ein Verständnis für die Anliegen der LSBTINQ-Gemeinschaft zu fördern und Vorurteile abzubauen. Diese Entwicklung ist ein ermutigendes Zeichen für die Bereitschaft zur Veränderung und zum gegenseitigen Respekt, sowohl innerhalb der Kirche als auch in der Gesellschaft insgesamt. FELS' Engagement für einen konstruktiven Dialog hat somit zu einem positiven Wandel beigetragen.

Aufarbeitung der Verfolgung von Schwulen und Lesben während des NS-Zeit

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FELS hat sich intensiv mit der Aufarbeitung und Erinnerung an die Verfolgung von Schwulen und Lesben während der dunklen Ära des Nationalsozialismus beschäftigt. Ein bedeutendes Projekt war die Verlegung von Stolpersteinen vor dem Grillo-Theater, ein bewegendes Gedenken an die Opfer. Diese Stolpersteine sind nicht nur ein symbolischer Akt, sondern dienen auch als konkrete Erinnerung an die Menschen, die unter dem NS-Regime gelitten haben.

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